n e r h a j 5 1 t i e s t f a h c s r e n t r a p 10 Das Interview mit der leitenden Stiftungsdirektorin Annette Noffz führte unser Geschäftsführer Stephan Ullmer-Kadierka. // Wie geh t es Ihren Mitar beiter n in den S eniorenheimen und -wohnstiften nach den von C orona geprägten letzten eineinhalb Jahren? Auf diese Frage kann ich keine eindeutige Antwor t geben, denn jeder und jede von uns geht mit der Situation und dem Erlebten ander s um, verarbeitet die Dinge unter schiedlich. Wenn ich Mitarbeiter frage, wie es ihnen geht, dann erhalte ich eine Bandbreite von Antwor ten, die von „ich kann nicht mehr“ bis „gut“ lautet. Wenn ich reflektiere, was ich in den letzten Wochen und Monaten an Antwor ten erhalten habe, diese zusammen- fasse und meine Wahrnehmungen dazu nehme, meine ich, dass es sehr wichtig für alle Mitarbeiter wäre, ausr uhen und ent- spannen zu können, Zeit für sich zu haben, Urlaub zu nehmen. Viele verarbeiten die Monate seit Beginn der Pandemie im Mär z 2020 auch dadurch, dass Sie darüber reden; andere wählen andere Wege. Wir haben allen Mitarbeitern auch unter stützende Gesprächsangebote machen können. // Was hat Sie enttäusch t, was positi v überrasch t? Ich war von Beginn an begeister t von der gegenseitigen Unter stützung unserer Bürger spitäler. Mit dem Ausbr uch der Pandemie haben sich zu einer Zeit, als ins- gesamt noch sehr wenig bekannt war zum Umgang mit dem Vir us, sehr viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Häusern und auch aus anderen Bereichen gemeldet, um zu helfen und zu unter stützen. Und das auch vor dem beunr uhigenden Hintergr und, dass in den er sten Wochen wenig Schutzausrüstung vorhanden war. Ohne diese Solidarität unter- einander hätten wir die schlimme Situation nicht so bewältigen können, wie es dann gelang , zumal per sonelle Unter stützung von außerhalb des Bürger spitals nicht zu bekommen war. Absolut positiv überrascht hat mich die Welle von Hilfsbereitschaft und Unter stützung völ- lig unter schiedlicher Ar t von Nachbarn, Angehörigen, Dienstleistern, Kollegen anderer Stiftungen und noch vielen weiteren Per sonen und auch Institutionen. Das reichte von Präsenten für unsere Bewohner, Essen für unsere Mitarbeiter, Material für Schutzkittel, über das Nähen von Masken und Kitteln; Briefe, Zeitungsar tikel, usw. Eine Enttäuschung kann ich an dieser Stelle nicht ar tikulieren. Natürlich wäre es für uns wichtig und hilfreich gewesen, wir hätten zu der Zeit, als so viele unserer Mitarbeiter infizier t waren und deshalb oder als Kontaktper son in Quarantäne geschickt wur- den, mehr per sonelle Unter stützung erhalten. Seniorenheime, die in späteren Monaten Ausbrüche erleben mussten, haben dann auch solche Hilfe erhalten. Ganz zu Beginn der Pandemie war die Unsicherheit enorm und jede Institution musste für sich entscheiden. Ich glaube, wichtiger als Enttäuschung oder Schuldzuweisungen ist nun, aus dieser Zeit zu lernen und gemeinsam mit allen Verantwor tlichen und Akteuren für die Zukunft zu lernen, damit wir solchen Situationen besser begegnen können.